Sehr viel Freizeit, Idealismus, Einsatzbereitschaft, Teamfähigkeit und eine gute körperliche, sowie stabile geistige Verfassung sind notwendig, um Rettungshundeführer zu werden. Denn nicht nur an den Hund, sondern auch an seinen Führer werden hohe Anforderungen gestellt.
Die Arbeit in einer Rettungshundestaffel während der Ausbildung und -in ganz besonderem Maße- im Einsatz, kann immer nur im Team funktionieren. Daher muss jeder Hundeführer auch in der Lage sein, sich selbst zurückzunehmen, um gemeinsam mit den anderen Staffelmitgliedern die Ausbildung aller Hunde der Staffel zu unterstützen, sowie im Einsatz die notwendigen Aufgaben absolut zuverlässig zu erledigen. In den Einsätzen sind nicht nur "unbequeme" Zeiten (gesucht wird oft nachts) oder unwirtliche Wetterbedingungen (Schnee, Regen, große Hitze oder Kälte) in Kauf zu nehmen, sondern man muss auch mit ernsten und schwierigen Situationen rechnen, die während eines Einsatzes leider auch vorkommen können.
Der Hundeführer sollte mobil und bereit sein größere Strecken zu fahren, da sich sowohl unsere Einsatz- als auch die Übungsgebiete über ein sehr großes Gebiet erstrecken (teilweise über die Landkreis-Grenzen hinweg).
Die Ausbildung dauert bis zur ersten Prüfung in etwa zwei Jahre oder auch länger. Um die Einsatzfähigkeit zu wahren muss die Prüfung alle 18 Monate wiederholt werden.
Derzeit trainiert die Staffel zweimal wöchentlich jeweils mehrere Stunden lang.
Einmal pro Woche wird auf einem Übungsplatz geübt, wo die Hunde neben den Anzeigen (z.B. Verbellen, Rückverweisen) auch Gehorsam (bspw. in Gruppen) trainieren. Für die Gehorsamsausbildung ist aber generell jeder Hundeführer selbst verantwortlich. Die Ausbildung im Gehorsam muss also auch außerhalb des Staffeltrainings vom Hundeführer konsequent betrieben werden. Außerdem wird im Gerätetraining die Gewandheit und das langsame, kontrollierte, sichere Begehen bzw. Überwinden unterschiedlich schwieriger Untergründe und Geländebegebenheiten geübt. So lernt der Hund beispielsweise über schmale Stege, wackelige Bohlen oder aber über eine Wippe zu gehen oder auch steile Leitern zu besteigen. Wichtig ist die Gerätearbeit auch um den Teams Gelegenheit zu geben unter kontrollierten Bedingungen die Lenkbarkeit auf Distanz zu trainieren.
Zusätzlich trainieren wir am Wochenende in jeweils wechselnden (i.d.R. unbebauten) Gebieten - zumeist im Wald. Diese dürfen in Absprache mit den jeweiligen Jagdpächtern und Waldbesitzern benutzt werden, um die Suchen möglichst realitätsnah üben zu können und den Hunden Gelegenheit zu geben Erfahrungen mit den unterschiedlichen Geländegegebenheiten (Höhlen, Hochstand, umgestürzte Bäume u.ä.) zu sammeln. Darüber hinaus finden sporadisch auch Trümmertrainings in entsprechenden Trümmerzentren oder auch in realen Abbruchgebäuden statt.
Flächensuche: Flächensuche ist die Suche in unübersichtlichem und i.d.R. unbebautem Gelände, zumeist Wälder oder ab und an auch Parks. Der Hund durchkämmt dabei systematisch das Gelände, und sucht generell nach (irgendeinem) Menschen in Not.
Trümmersuche: In der Trümmersuche sucht der Hund nach verschütteten, verdeckten Personen,und zeigt diese durch Verbellen und Scharren auch durch viele Schichten aus Schutt und Geröll an.
Mantrailing: Beim Mantrailing verfolgt der Hund die individuelle Geruchsspur einer bestimmten vermissten Person. Hierfür ist ein Geruchsgegenstand der Person notwendig. Es wird also nicht "irgendein" Mensch, sondern ein ganz bestimmter Mensch gesucht.
In den Einsatz gehen grundsätzlich nur geprüfte und als sicher beurteilte Hunde.
Die Ausbildung in der Staffel Lörrach ist derzeit für den Einsatz im Inland angelegt. Bei Eignung von Hund und Besitzer kann ggf. eine spezielle Weiterbildung für den Auslandseinsatz erfolgen.
Die Rettungshundestaffeln kommen in dieser Region meist zum Einsatz, wenn Personen (ältere Menschen, verwirrte Personen, Kinder, Suizid-Gefährdete ...) in unwegsamen Gelände vermisst werden. Die Hunde durchsuchen dabei systematisch das Gelände. Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, Führbarkeit und eine sehr gute Teamarbeit von Hund und Mensch bzw. allen Teams untereinander sind dabei grundlegend.
Alle Rettungshundeführer arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich mit ihrem eigenen Hund, der in ihrem Privatbesitz ist und bleibt. Die Einsätze der Rettungshundestaffel sind kostenfrei.