„Licht der Hoffnung“ macht beim „Fackellauf nach Solferino“ einen Stopp in Lörrach
DRK-Besuchshunde beglücken Bewohner des Margaretenheims
Lörrach, 24.Mai 2022
Große Freude bei den Seniorinnen und Senioren im Margarethenheim des Evangelischen Altenwerks Lörrach. Kleinspitz Lilly, Border Collie Nana und Battis, ein Bleu de Gascogne, bringen dieses Mal bei ihrem Besuch eine Überraschung mit: Das „Licht der Hoffnung“. Die Besuchshunde aus dem DRK-Kreisverband Lörrach sind Teil des ersten bundesweiten „Fackellauf nach Solferino“, den das Deutsche Rote Kreuz in diesem Jahr von Berlin aus gestartet hat.
Gerade nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie ist es für die Bewohnerinnen und Bewohner ein besonderes Ereignis, dass heute nicht nur „ihre“ Besuchshunde vorbeischauen, sondern dass in einer feierlichen Übergabe das „Licht der Hoffnung“ in ihr Haus gebracht wird. Im Innenhof des Margarethenheims übergibt Gerlinde Engler, Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbands Müllheim, die Fackel an Melanie Mühlhäuser, die im Kreisverband Lörrach die Arbeit der Besuchshunde koordiniert.
Die DRK-Besuchshundegruppen „Glückspfoten auf Besuch“ sind aus den Senioren- und Pflegeheimen des Landkreis Lörrach nicht mehr wegzudenken. Ihre Besuche gehören zu den Höhepunkten im Alltag der Seniorinnen und Senioren, die kaum genug davon bekommen, die Tiere zu streicheln und mit ihnen zu spielen. Die positiven Effekte eines solchen Besuchs sind vielfältig. Die eigens ausgebildeten Hunde bringen durch ihren Einsatz Freude und Lebensqualität in die Einrichtungen. Für die Bewohner ist der Besuch oft Anlass zu einem Gespräch und zu Bewegung. Durch Berühren oder Füttern des Hundes wird die Motorik der Senioren mobilisiert und gefördert. Ein Hundebesuch ruft oft Erinnerungen hervor und regt dazu an Gefühle auszudrücken oder Geschichten aus der Vergangenheit zu erzählen. Außerdem werden das Wohlbefinden und die Gesundheit der Senioren durch die Zuneigung gesteigert, die ihnen von den Hunden entgegengebracht wird.
Im Anschluss an ihren Besuch im Margaretenheim gaben die Besuchshunde die Fackel an den DRK-Kreisverband Säckingen weiter. Sieben Tage war die Fackel im Gebiet des Badischen Roten Kreuzes unterwegs. Ende Juni wird sie in Italien erwartet, um dort an der sogenannten Fiaccolata, der internationalen Gedenkveranstaltung zum Ursprung der Rotkreuzidee teilzunehmen.
Seit 1992 erinnern tausende Menschen aus der ganzen Welt alljährlich am 24. Juni bei einem Fackelzug (italienisch = Fiaccolata) des Italienischen Roten Kreuzes von Solferino nach Castiglione delle Stiviere an die Anfänge der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Da nicht alle Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler an der Fiaccolata – insbesondere aufgrund der weiter anhaltenden Corona-Pandemie – teilnehmen können, hat das Deutsche Rote Kreuz in diesem Jahr über das gesamte Bundesgebiet hinweg einen Fackellauf nach Solferino initiiert.
Historischer Hintergrund der Fiaccolata: Im Jahr 1859 reiste der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant durch Italien. Dabei wurde er Zeuge der Folgen der Schlacht von Solferino, einer der größten Auseinandersetzungen jener Zeit. Dunant erlebte Not und Elend der verwundeten Soldaten hautnah und setzte sich dafür ein, die Versorgung der Verwundeten zu organisieren. Er verarbeitete die erschütternden Erlebnisse in seiner Schrift „Eine Erinnerung an Solferino“, an deren Ende er die Vision für die Gründung neutraler Hilfsgesellschaften für Verwundete in verschiedenen Ländern Europas formulierte. 1863 fand die erste Genfer Konferenz statt, auf der die Gründung solcher Hilfsgesellschaften beschlossen wurde. Bereits kurze Zeit später, 1866, gründete Großherzogin Luise von Baden den Badischen Frauenverein, der noch im selben Jahr in Genf als nationale Rotkreuzgesellschaft anerkannt wurde.